Den gregorianska sången

Authors

  • Anders Ekenberg CTR

Abstract

Gegenstand dieser Einführung ist das, was auch „römisch-fränkischer Gesang” oder das Gregorianische „Standardrepertoire” genannt wird: Antiphonen, Responsorien und Rezitationsformeln wie vor allem die Psalmtöne. Die Hymnen, Tropen, Sequenzen oder die Melodien des Ordinarium Missae werden nicht behandelt.  

Es wird die Gültigkeit jener Hypothese vorausgesetzt, nach welcher der Gregorianische Gesang in seiner klassischen Gestalt aus einer Verbindung  zwishen römischen und fränkischen Gesangsüberlieferungen im Frankenreich im frühen Mittelalter hervorgegangen ist.  

Drei Züge dieses Prozesses der Verbindung und Umschmelzung verschiedener Gesangsüberlieferungen werden unterstrichen: (1) die „kreative Kodifizierung der melodischen Formen”, die damals stattgefunden hat; (2) die Zuordnung bestimmter Antiphonen zu bestimmten Psalmtonen, die uns in den frühmittelalterlichen „Tonarien” begegnet, und die mit der Ausbildung des sog. oktoechos (d. h. des Systems der „acht Modi” oder „Kirchentonarten”) zusammenhängt; (3) die damalige Erarbeitung einer praktisch anwendbaren Notation: der Neumenschrift. Die Bedeutung der modernen „Gregorianischen Semiologie” für ein korrektes und fruchtbares Verständnis der Neumenschrift und des Gregorianischen Gesangs wird unterstrichen.  

Die Einführung selbst wird in vier Teile gegliedert, in denen je ein wichtiger Aspekt des Gesanges behandelt wird: (1) die Verankerung des Gesanges in einer - ursprünglich in hohem Ausmaß improvisatorischen - mündlichen Überlieferung, die das ständige Vorkommen von „melodischen Formeln” in den Melodien erklärt; (2) die „idiomatische” Textdeklamation, d. h. die außerordentlich enge, nahezu symbiotische Verbindung zwischen Text und Melodie; (3) die Gregorianische „Modalität” - nicht nur im Sinne des Systems der acht „Modi” (oder „Kirchentonarten”), sondern auch und vor allem die ständige und ab­ wechslungsreiche Umkreisung der Kemtöne Do, Re und Mi, von der die Gregorianischen Melodien geprägt sind; (4) der mehr oder weniger „freie” und im Grund textbasierte Rhythmus des Gregorianischen Gesangs.  

In einem abschließenden Abschnitt (5) wird die Frage erwogen, in­ wieweit eine Adaptierung des Gregorianischen Gesangs an die schwedische Sprache möglich und wünschenswert ist. Der Verfasser spricht sich für eine differenzierte Lösung aus: Die reicheren Melodien (z. B. Introitus­ oder Offertoriumsmelodien) sind zu einer solchen Adaptation völlig ungeeignet, wenn man den Genius des Gregorianischen Gesangs nicht verraten will. Nichts scheint dagegen dem im Wege zu stehen, daß gewisse einfache Antiphonen und Responsorien auch auf Schwedisch gesungen werden; dies entspricht der Variabilität der lateinischen Melodien. Auf der anderen Seite scheint es notwendig zu sein, bei vielen Antiphonen und Responsorien, wie auch z. B. bei den Psalmtönen, mehr kreativ zu verfahren. Ein gutes W ort-T on-V erhältnis setzt voraus, daß m an neue Melodien unter Verwendung der Gregorianischen Formeln komponiert, die mit dem schwedischen Textrhythmus, den schwedischen Akzentverhältnissen usw. übereinstimmen und eine sprachgerechte Textdeklamation bzw. einen authentischen und lebendigen schwedischen Textausdruck ermöglichen.   

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Published

2015-03-18

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Artiklar