Med Luther bakom ryggen. Om några Lutherporträtt från 1600-talet i Västerås stift

Authors

  • Inga Lena Ångström

Abstract

Mit Luther hinter dem Rücken neuer Einschlag im Kirchenraum. Zum ersten Mal zu sehen war es auf deutschen Kanzeln und Altarbildern, wo Luther doch nie allein abgebildet war, sondern immer nur einen Teil eines grösseren zusammenhangs (z. B. in der Kreuzigung) ausmachte. Erst nach und nach fing man an, eingerahmte Portraits Luthers aufzuhängen. Sie scheinen jedoch mit Vorliebe in der Nähe der Kanzeln angebracht worden zu sein, woraus ich schliesse, dass man damit Luther als Prediger, und nicht die Person Luthers, hervorheben wollte. Das Bild Luthers sollte den Pfarrer an die Bedeutung der Predigt erinnern und ihm natürlich gleichzeitig als Vorbild dienen. In Schweden kamen eingerahmte Portraits Luthers erst ab ungefähr der Mitte des 17. Jh. vor, doch verhältnismässig selten nur, wenn man das ganze Land betrachtet. Ein einziges Gebiet, nämlich der südliche Teil von Västmanland, zeichnet sich durch seine zahlreichen Lutherbilder aus dem 17. Jh. aus. Die Kirchen in Irsta, Odensvi, Sala, Svedvi (Hallstahammar), Säby und Tillberga haben sämtliche an der hölzernen Rückwand (dem Paneel) , zwischen der Kanzel und ihrem Schalldeckel, Bilder von Luther und Melanchthon gehabt. In Odensvi und Säby befinden sie sich noch an ihren ursprünglichen Stellen, wie auch in der Kirche von Sköllersta in Närke, in der es auch ein Paneel mit Portraits der Reformatoren gibt. Auf allen Paneelen ist Luther auf der linken, Melanchthon aLlf der rechten Seite abgebildet. Zwischen sich haben sie das Tetragramm. Beiden Portraits, dem von Luther und dem von Melanchthon, haben Holzschnitte von Lucas Cranach d.J. als Vorlagen gedient, sind aber spiegelverkehrt im Vergleich mit diesen. Kanzeln kamen schon während des Mittelalters vor, wurden aber erst nach der Reformation obligatorisch. Anfangs wurden sie einfach auf den Boden gestelIt, mit der Zeit aber begann man, sie an der einen Längswand aufzuhängen. Oft wurde auch eine Täfelung (Paneele) an der Wand hinter der Kanzel angebracht. In Deutschland bestand das Motiv der Paneele aus Johannes dem Täufer, Christus als Salvator Mundi, Ecce Homo undl oder die Kreuzigung. Die erste schwedische Kanzel mit einem Paneel könnte die gewesen sein, die die Signatur H.D.S. im Jahr 1621 fiir die Kirche in Stora Tuna in Dalarna hergestellt hatte. Sie steht jetzt in der Kirche in Amsberg. Die Motive des Paneels sin d Salvator Mundi und Johannes der Täufer. H.D.S. bedeutet vermutiich Hans Snickare, ein aus Deutschland eingewanderter Handwerker, der während der ersten Jahrzehnte des 17. Jh. in Västerås tätig gewesen war. Im engen Anschluss an die Kanzel in Amsberg stehen die Kanzeln in Odensvi und Irsta von Johan Matzson, vermutIich einem Schiiler von Hans Snickare. Hier finden wir inzwischen Luther und Melanchthon auf den Paneelen. Sie sollten ihrerseits wiederum einem Schiiler von Johan Matzson, nämlich Erich Nielson, der die Kanzeln in Tillberga und Säby gemacht hat, als Vorbild dienen. Die Idee der Meister, die Reformatoren auf den Paneelen abzubilden, wurde schein bar von den Schiilern weitergeführt. Aber woher stammt sie? Sämtliche Kirchen mit 'Reformatorenpaneelen' liegen im Bistum von Västerås, in dem zu der Zeit, als die ersten Paneele zustande kamen, Johannes Rudbeckius (1581-1646) Bischof war, und der als eifriger Anhänger Luthers und Melanchthons galt. Auch wenn es keine schriftlichen Belege für diese Hypothese gibt, kann man doch vermuten, dass Rudbeckius auf diese Weise den Gründer und den Stützpfeiler der lutheranischen Kirche hervorheben wollte. Es könnte jedoch auch der Gemeindepfarrer oder sogar der Kanzelhersteller selbst gewesen sein der auf diese Idee gekommen war. Als die ersten 'Reformatorenpaneele' angefenigt wurden, lagen die Lutheraner immer noch mit den Katholiken in heftigem Streit, dessen Ausgang in keiner Weise gewiss war. Die Bilderfungierten als ständige Erinnerung daran, dass die schwedische Kirche jetzt lutheranisch war und dass jetzt Luthers Wort galt. Sie dienten ausserdem, so wie die ersten Lutherbilder es getan hatten, dem Pfarrer als Vorbild, waren aber, im Unterscheid zu diesen ersten Bildern, nach aussen zur Gemeinde hin gewendet. Überzetzung: Brigitt Steiner

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